RiSe: Risikofaktor zentrale Sensibilisierung

Laufzeit 01/2020 – 07/2022

Finanzierung Heinz und Anneliese Medaljon-Stiftung

Chronischer Schmerz bei Kindern und Jugendlichen ist ein schwerwiegendes Gesundheitsproblem, welches in den letzten Jahrzehnten deutlich zunimmt. Um die Behandlungsoptionen für betroffene Kinder und Jugendliche zu verbessern, ist zunächst ein besseres Verständnis verschiedener bio-psycho-sozialer Prozesse notwendig.

Das RiSe-Projekt widmet sich der „zentralen Sensibilisierung“, einer Veränderung der Schmerzverarbeitung im zentralen Nervensystem, die eine wichtige Rolle bei der Schmerzchronifizierung spielen kann. Zentrale Sensibilisierung bedeutet, eine verstärkte Wahrnehmung schmerzhafter Signale sowie eine Wahrnehmung nicht-schmerzhafter Reize als Schmerz. Psychosozial sind bei vielen Patienten eine Veränderung der Stimmung sowie sozialer Rückzug zu beobachten.

Zentrale Sensibilisierung kann mit der sogenannten „Quantitativen Sensorischen Testung“ kurz „QST“ erfasst werden. QST ist ein psychophysiologisches Testverfahren zur erweiterten klinisch-neurologischen Sensibilitätsuntersuchung bei Patient:innen mit chronischen Schmerzen, um so auffällige Veränderungen in der Reiz- und Schmerzverarbeitung zu detektieren.

Ziel der Studie ist es herauszufinden, ob eine zentrale Sensibilisierung bei Therapiebeginn einen Risikofaktor für einen negativen Behandlungsverlauf 3 und 6 Monate nach der Schmerztherapie darstellt. Zudem wird überprüft, ob eine pathologische Schmerzverarbeitung durch eine Schmerztherapie verändert werden kann.

Dr. Benedikt Claus
Dr. Benedikt Claus
Psychologe

Benedikt interessiert sich vor allem für Psychotherapie- und Methoden-Forschung.